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Von werneta, 9. November 2015 - 21:04 Uhr Wi eder einmal war das Erstaunen groß, als es galt den letzten Tag zu organisieren. Fragen wie kommen wir mit den Essens- und Getränkevorräten hin, wann packen, wer macht was, wo gibt es ein Abschlußessen, … werden geklärt und die letzten 24 Stunden rasen nur so dahin.
Auch dieses Mal zeigte sich das Tegernseertal von seiner schönsten Seite und wir hatten 9 Tage Sonnenschein und traumhaftes Wetter. Selbst Basti konnte seine Rekordzahl an Wanderungen nochmals steigern und bekommt von uns den Orden des wanderaktivsten Schachspielers verliehen. Wie immer war das Turnier hervorragend organisiert und wie immer war es extrem hart, da es eine sehr hohe Leistungsdichte gibt und natürlich nur Spieler auf ein neuntägiges Turnier gehen, die auch entsprechend motiviert sind.
Gewonnen hat letztendlich GM Kacper Piron (Pol / 2609 Elo) mit 8 Punkten aus 9 Runden vor GM Sergey Volkov 7,5/9 (Rus / 2592) und GM Igor Khenkin 7,5/9 (SG Porz / 2594). Mit 17 Damen im Feld war das weibliche Geschlecht etwas unterrepräsentiert. Hervor stach hier vor allen Dingen WIM Nato Imnadze aus Georgien (Elo 2221), welche mit 6,5 Punkten souverän den Titel der Damen und der Jugend A gewann.
Aus Sicht der Schachgemeinschaft gab es folgende Ergebnisse:
Jörg Heimerdinger wurde mit 5,5 Punkten 102. von 453 Teilnehmern und hat damit knapp seinen Startranglistenplatz 85 erreicht. Andi Wernet konnte ebenfalls 5,5 Punkte erspielen und wurde 113er (SRL 213). Alex Lang und Basti Völker erspielten 5 Punkte und wurden 149. (SRL 169) und 163. (SRL 179). Mario spielte 7 Runden mit und erreichte mit 4 Punkten den 260. Platz des neunrundigen Feldes (SRL 112). Oli Burger hat im Endklassement 2 Punkte erreicht, wurde 432. und konnte seinen Startranglistenplatz 421 bestätigen.
Andi, Jörg und Alex waren mit ihrem Schach soweit zufrieden, während Basti und Oli gutes Schach zeigten, aber mit ihrem Spiel nicht ganz glücklich waren. Mario war mit seiner Turnierleistung nicht zufrieden und hatte sich vor allen Dingen gegen die sehr starken IM Dieter Pirrot (2370 Elo) und Thomas Pieper (2274 Elo) mehr ausgerechnet.
Außerhalb des Schachs war es wieder eine wunderschöne Urlaubswoche mit vielen tollen Ausflügen; begonnen mit den sehr anstrengenden Wanderungen zur Tegernseer Hütte und dem Fockenstein bis hin zu leichten Seespaziergängen und dem Besuch des Bräustüberls. Wie immer hat die Schach WG super funktioniert und die gemeinsamen Analysen, Kochevents oder das gemeinsame Fußball schauen wurden durch viele Sprüche oder witzige Begebenheiten noch zusätzlich aufgelockert. Dabei konnten auch allen Essgewohnheiten vom Kabapulver mit leichtem Schuss Milch, über Bananenkaba und Nußjoghurt bis Fleischkäse mit und ohne Ei und mit und ohne Fleisch Rechnung getragen werden. Selbstverständlich bleiben auch dieses Jahr Themen wie der „Fiddlespalt am See“, die Schlägerei mit dem Schiedsrichter, die Handwaschvarianten oder die Frage, ob Michaela am letzten Tag wirklich Bauchfreies trug wieder offen gelassen, um den Anreiz zur Teilnahme am nächsten und leider voraussichtlich letzten Turnier zu erhöhen 😉 Der Termin für die 20zigste Auflage der Offenen Internationalen Meisterschaften steht auf jeden Fall fest: 29.10. – 06.11.2016 und wir werden dabei sein.
Wer noch mehr Informationen möchte:
Lesenswertes von Georgios Souleidis auf Chessbase: chessbase
Offizielle Homepage der OIBM
Zum Schluss noch ein paar Impressionen:

Andreas Wernet
Von werneta, 7. November 2015 - 11:15 Uhr  Foto im Bräustüberl gestellt
Der Besuch des Tegernseer Bräustüberl gehört für uns schon seit jeher zur liebgewordenen Tradition und so stand es auch heuer an. Nicht nur des bayrischen Weißwurstfrühstücks wegen ist uns hier kein Weg zu weit, sondern auch wegen der berühmten Benediktiner Abtei, die im 8. Jahrhundert gegründet wurde und deren schöne Kirche noch immer das Bild des Bräustüberls prägt. Die heiligen Stätten sind für Bierkonsumenten aus aller Welt als Pilgerort berühmt, doch wir durften diesmal nicht nur genießen, sondern auch die heilsame Wirkung des Getränks und des Ortes erfahren. So ist einer aus unserer Gruppe auf gutes Zureden mit Magenschmerzen gestartet und kam geheilt, nach einem deftigen Frühstück zurück 😉
 Foto im Bräustüberl ungestellt 😉
Auf dem Rückweg ging es noch einkaufen und entgegen des Gerüchts, dass bayrische Verkäuferinnen nur granteln, durften wir die sensible Seite des weiblichen Geschlechts hinter der Kasse erfahren. So löste eine unbedachte freundliche Geste unsererseits einen nicht unbeträchtlichen Rückstau aus, da die Kassiererin uns so nett fand, dass sie uns von den Arbeitsbedingungen bis zur anstehenden Meniskusoperation alles erzählte.
 Gegnervorbereitung unzensiert 😉
 Blick in den Spielsaal (Wandelhalle)
 Der Bereich der Spitzenbretter mit Liveübertragung
 Der Analysebereich
Selbstverständlich gibt es auch Schachliches zu berichten wobei der sechste und siebte Tag ja bekanntlich immer von einer gewissen Müdigkeit geprägt sind, welche durch das Weißwurstfrühstück natürlich noch begünstigt wird. So haben wir zwar wacker gekämpft, aber nicht alle erreichten Vorteile umsetzen können beziehungsweise auch manchmal einfache Fortsetzungen nicht entdeckt. Laut einer internen Rechnung ließen wir alleine in der siebten Runde 2 Punkte liegen. Nichtsdestotrotz ist Bad Wiessee wie immer ein absolut hartes, langes Schachturnier, bei dem man manchmal auf schmerzliche Art und Weise sehr viel lernt, bei dem man aber auch immer wieder tolle Menschen kennen lernt und Skurilles beobachten kann. Diesmal hatte Mario die längste Partie und die Solidarität hielt uns natürlich im Spielsaal. Da Mario sich Zeit für seine Berechnungen nahm, hatten wir die Möglichkeit das Verhalten der Schachspieler in der fünften Spielstunde zu beobachten. Die häufigsten Phänomene wie das mit den Beinen wackeln, unruhig auf dem Stuhl rum rücken, das Figurenklopfen, mit dem Stift spielen, in eine meditationsartige Starre mit über dem Bauch verschränkten Armen zu verfallen, der Bonbonraschler, der Apfelesser oder der Hüstler dürften dem geübten Spieler bekannt sein. Uns zumindest bis dato unbekannt war die Variante des alle 4 Minuten Schnupftabak nehmens, welches bei der dreizehnjährigen Gegnerin spätestens beim Schnäuzen ins schon völlig nasse und braungetränkte Tempo und dem Abrieb der tabakgefärbten Hand am T-Shirt erkennbare Ekelgefühle auslöste.
Natürlich standen auch wieder ausgedehnte Spaziergänge an, wobei Basti, Jörg und Andi erstmalig die Spielbank, selbstverständlich außerhalb der Öffnungszeiten, besuchten und einen wunderschönen Höhenrundweg über den Weiler Holz entdeckten. Auch die Gegnervorbereitung ist täglich geübte Praxis, wobei hier im Bild nur die Variante von Mario und Basti gezeigt wird, die von Alex und Andi hat die strenge redaktionelle Kontrolle leider nicht passiert.
Doch es ist Zeit zu Enden. Basti geht jetzt mit dem Bindlacher Kollegen Betram Spitzl und seiner Familie wandern und wir bereiten uns auf das Fußballspiel MSV Duisburg gegen SC Freiburg und die letzten beiden Runden vor. Frei nach der auf jahrelanger Schacherfahrung auf den vielfältigsten Turnieren in aller Herren Länder fussenden Empfehlung des Oberwindener Hauptmanschaftsführers Peter Meyer gilt es diese beiden Runden zu gewinnen, da man dann deutliche besser da stünde als ohne diese beiden Siege 😉
Pfiats ey
Andreas
Von werneta, 5. November 2015 - 14:52 Uhr  Die Gipfelstürmer
Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt, nicht nur ein uralter lateinischer Spruch, sondern für uns auch erlebbare Realität vor der fünften Runde. Gestärkt mit einem sehr ordentlichen Frühstück zog es uns auf den Fockenstein. Laut Basti ein angenehmer, wenn auch etwas längerer Spaziergang. Gut, die Definition Spaziergang hatten wir nicht klar gezogen und so hat es bis auf Basti alle etwas überrascht, dass es gut 2,5 Stunden stramm bergauf ging und Teile unserer Seilschaft die letzten Meter sogar auf allen Vieren überwinden mußten. Der Blick war allerdings fantastisch und die naßgeschwitzten Klamotten schnell vergessen. Erwähnt sei hier noch ein Fahrrad“träger“, der kurz unterhalb des Gipfels sein Fahrrad schulterte und die wunderschöne Landschaft auf aus meiner Sicht recht ungewöhnliche Weise genoß (siehe Beweißfoto).
 Der Fahrradträger
Der Abstieg auf anderer Route war dann natürlich genauso steil, aber die Zwischenrast auf der Aueralm mit zünftiger Brotzeit war ein zweites Highlight. Für unsere anstehende Runde war dies allerdings noch nicht alles an eingesetztem Schweiß. So hatte Andi noch eine über fünfstündige Partie vor sich, die er genau wie Basti, der Andi zeitlich in nichts nachstand, noch gewann. Leider war dies außer den beiden nur noch Mario vergönnt. So jetzt gehts ins Braustüberl, um uns mit einem anständigen Weißwurstfrühstück auf die sechste Runde vorzubereiten.
Unter dem Motto „Wissen das die Welt nicht braucht“ vielleicht noch ein kleiner Einblick in unsere Wohn- oder besser gesagt Schlafwelt. Alex und Andi teilen sich traditionell das Ehezimmer. Die langjährige Vertrautheit und Harmonie spiegelt sich aus Sicht der Mitbewohner auch in dem gemeinsam geförderten Duft- und Raumklima wieder, welches nur durch regelmäßiges Stoßlüften gestört wird. Oli und Mario haben sich in der kuscheligen Zweizimmerwohnung mit separatem Schlafraum und zusätzlicher Schlafkoje eingerichtet. Die Nutzung der Schlafkoje durch Mario ermöglicht Oli ein sehr großzügiges Schlaferlebnis, wobei ein allein genutztes Doppelbett natürlich auch Einsamkeit ausstrahlen kann. Jörg und Basti, auch sehr Schachwochen geübt, liegen Kopf an Kopf oder genauer gesagt Fuß an Fuß und die Köpfe nach Osten in Bastis Fall und Westen in Jörgs Fall ausgerichtet. Leider sind die Better etwas kürzer als die Körper der beiden, so dass sich des Nächtens anstelle des in Bayern sehr verbreiteten Fingerhackerlns ein Fußhackerln entwickeln kann.
Enden will ich h eute mit einem Gedicht von Basti, der beim Anstieg auf den Fockenstein im Gegensatz zu den anderen Mitgliedern des Bergteams nicht ausgelastet schien:
Hoch oben auf dem Stein des Focken,
da qualmten mir doch sehr die Socken,
erst später auf der Aueralm,
verzog er sich, der ganze Qualm,
und es begann des Tages Spaß,
mit der ersten Radlermaß.
Servus
Andreas
Von werneta, 5. November 2015 - 9:36 Uhr  Torsten vor der Heimfahrt
 Gmünder Seepanorama
Der Vierte Spieltag brachte noch vor der Runde eine ganze Menge an Ausflügen. Während Torsten „Bü“ Becherer die Heimreise nach Elzach angetreten ist, startete Alex seinen Tagesausflug ins uns völlig unbekannte Deggendorf. Er hatte auch einen ganz profanen Grund. Nicht die angebliche Schönheit des Ortes hatten es ihm angetan, sondern sein neues Auto, welches er im Tausch gegen sein Altes (immerhin ein Jahr alt und auch schon leicht verschmutzt) erstand. Wieder ein sehr schöner Ford Kuga, diesmal in dunkelgrau. Der Ausflüge nicht genug, haben Jörg und ich uns in Gmünd (Eingang zum Tegernsee) umgesehen und werden aber auch zukünftig Bad Wiessee den Vorzug geben und Basti und Torsten haben noch von ihrer Schliersee-Runde des Vortages nachgeschwärmt.
Übrigens gab es in Gmünd zwar nicht viel zu sehen und auch der Seespaziergang entpuppt sich ziemlich schnell als Fußweg zwischen der Straße nach Tegernsee und der am See entlang führenden Bayrischen Oberlandbahn, aber es gab doch einige Events. So war ein Fotoshooting am Strand angesagt und die zugegebener Maßen sehr hübsche junge Dame und die fast noch jüngere und hübschere Fotografin hatten einiges dabei um verträumte Fotos am See zu machen. Selbstverständlich waren Jörg und ich Gentlemen und haben jetzt nicht bewußt die Umziehphasen abgewartet. Da der Herr kleine Gesten sofort belohnt wurden wir im Anschluß auch gleich von zwei sehr netten noblen Damen angesprochen, leider weder im Alter der Fotografin noch des Modells. Außerdem gab es noch eine Hochzeit am Strand mit einer hochschwangeren Braut. Hier hat sich wohl die bayrisch konservative Lebenseinstellung gerade noch rechtzeitig durchgesetzt. Auch ein verspieltes junges Pärchen am Bahnhof gab es zu beobachten, wobei der männliche Teil dem Gesicht des weiblichen Teils nach zu urteilen wohl die falsche Strategie gewählt hatte. Hier hätten wir als Schachspieler natürlich in Sachen Strategie mit Rat und Tat zur Seite stehen können, aber wie oben erwähnt, wir sind Gentlemen.
Kurzes Zwischenfazit nach der vierten Runde, welche mit 3:3 und gestärkt durch ein tolles Rotwein-Goulasch (Oli und Basti seis wieder gedankt) deutlich zufriedenstellender für uns verlief. In Summe sind alle recht ordentlich unterwegs und auch zufrieden. Drei kleine Ausnahmen: Basti findet nach eigener Aussage traditionell schwer ins Turnier, Alex sah noch inzwischen behobene Schwächen in seiner Lieblingseröffnung und Oli spricht nur mit einem breiten zufriedenen Lächeln über sein Schach.
Servus
die Schach WG
Von werneta, 5. November 2015 - 9:19 Uhr  Die Vegetarier
Zur dritten Runde und angesichts der Erkenntnis, dass zuviel Fleischgenuß Krebs erzeugen kann haben wir uns zu einem Selbstversuch entschlossen und einen Veggie Day eingelegt. Bei manchem von uns hat hier wohl im Unterbewußtsein auch die Erkenntnis eine Rolle gespielt, dass Mario, als DWZ-stärkster Spieler von uns, sich als Vegetarier bezeichnet (auch wenn er damit Nudeln mit Soße meint 😉 — Anm. der Redaktion).
Kurz gesagt Oli und Basti zauberten ein vegetarisches Drei-Gänge-Menü mit Salat als Vorspeise, ein Traum aus Blumenkohl und Lauch sowie ein Tomaten-Karotten-Erlebnis als Hauptgericht. Zum Dessert gab es ein Ehrmann Joghurt, als Hauptsponsor des SC Freiburg für uns natürlich Pflicht. Die vegetarischen Getränke waren Cola beziehungsweise Apfelschorle. Das Ganze war nicht nur super lecker und gesund, mit Ausnahme der Cola vielleicht, nein es machte uns auch noch ein gutes Gewissen und der Magen war für die anstehende Schachpartie nicht so belastet.
Leider ging der Schuss nach hinten los und wir mußten mit einer 1:5 Klatsche den Heimweg antreten. Einzig Alex konnte Punkten, was dafür spricht, vegetarische Ernährung mit Bananenkaba zu ergänzen. Morgen gibts Goulasch, woas glaubts den iar.
Pfiats ey
Andreas
Von Alex, 4. November 2015 - 21:30 Uhr Bei der OIBM (Offene Internationalen Bayerischen Meisterschaften) in Bad Wiessee traf unser Schachfreund Jörg Heimerdinger auf die Schachlegende Ulf Andersson. Andersson gehörte zur absoluten Weltspitze, in der er den Vierten Platz einnahm. Darüber hinaus war er lange Jahre Weltranglistenerster im Fernschach. Jörg war so freundlich und hat uns seine Partie kommentiert:
Von werneta, 2. November 2015 - 14:54 Uhr Am dritten Tag kann man fest halten: alles beim Alten. Traumhaftes Wetter mit teilweise bis zu 20° Celsius, steile Berge, ein hartes Turnier, unsere gewohnte Ferienwohnung und eine tolle Schachgemeinschaft. Gleich am ersten Tag haben wir einen neuen WG-Rekord aufgestellt und 5,5 von 6 möglichen Punkten geholt. Hier geht vor allen Dingen an Oli ein riesiges Lob, der gegen einen deutlich stärkeren Gegner super gekämpft hat und ein Remis erzwang. Er konnte dies am zweiten Tag, trotz anstrengender Wanderung, gleich nochmals wiederholen und erreichte eine bessere Stellung. Leider hat hier die Wanderung letztendlich doch ihren Tribut gefordert und nach 4 Stunden Spielzeit stellte sich doch noch der entscheidende Fehler ein.
Apropos Wanderung; Torsten „Bü“ Becherer hat extra den weiten Weg auf sich genommen um uns zu besuchen, zu unterstützen und natürlich mit uns zu wandern. Da wollten wir natürlich schon was besonderes bieten und haben uns die Tegernseer Hütte angetan. Angetan deshalb, weil der Schreiber dieser Zeilen sein nicht ganz unbeträchtliches Gewicht über 900 Höhenmeter, bei denen der steile Einstieg schon fast der angenehmste Teil war, nach oben schleppte. Der Blick und die Kartoffelsuppe mit Wiener entschädigten dann natürlich für die ganze Anstrengung und auch mancher Kollege hatte ja sein Päckchen zu tragen ;-). Da Bü nicht um 16 Uhr am Brett sein mußte haben sich unsere Wege beim Gipfel getrennt und er gönnte sich noch den langen Abstieg bis Bad Wiessee, während wir doch einen kleinen Termindruck bekamen. Aber mit Zeitnot kann der Schachspieler ja umgehen. Die sportlichere Fraktion von uns, Alex und Mario, haben sich den Stress des Fußballspiels SC Freiburg gegen Eintracht Braunschweig angetan. Im Gegensatz zur Übertragungsrate des Spiels Eintracht Frankfurt gegen den FC Bayern vom Vorabend, bei dem Alex Sky to go für die zweite Halbzeit fast 90 Minuten benötigte, war Dank Herrn Hanke, der sein Netzwerk zur Verfügung stellte, die Übertragungsrate hier perfekt.
Was gibts Neues? Wie erwähnt spielt Oli bisher fantastisches Schach, Mario verändert, wenn auch nur sehr langsam, liebgewonnene Gewohheiten, das letztjährige Frauenklo wurde zum zusätzlichen Männerklo umfunktioniert, wodurch die wenigen Damen des Feldes einen noch weiteren Weg zu den Ersatztoiletten auf sich nehmen müssen, Bad Wiessee soll laut eines Zeitungsartikels des hiesigen Lokalblattes nächstes Jahr zum letzten Mal ausgetragen werden (ob dies wohl an der zwanzigsten Auflage liegt?) und der Stottererwitz des Ochsenbecks hat am einem Dienstag Abend im Adler so nachdrücklichen Eindruck hinterlassen, dass er hier mehrmals täglich zum besten gegeben wird.
 Auf der Tegernseer Hütte
Die Auslosungen, Ergebnisse und noch viele weitere Infos können übrigens unter www.schach-bad-wiessee.de eingesehen werden.
Heute gibt es ein ganz besonderes Duell, den zwei Legenden treten gegeneinander an. Zum einen Ulf Andersson, der virtuose Endspielkünstler, der 3 Mal Hastings in Folge gewann, sowohl im Fernschach wie auch im Bullet und Blitz zu den Besten zählte und mit 310 Simultangegnern in 15 Stunden kurzen Prozess machte; zum anderen Jörg Heimerdinger, Urgestein des Bindlacher Bundesligisten, seit über 10 Jahren Mannschaftsführer und in unserer WG der Experte mit dem umfassendsten Eröffnungswissen. Wir sind hier natürlich parteiisch.
Servus
Andreas Wernet
Von werneta, 2. November 2015 - 14:42 Uhr Freitag Nachmittag, alles ist mehr oder weniger erledigt und es gilt nur noch den Koffer ins Auto zu stellen und endlich geht es mal wieder los. Los zu einer richtig tollen Schachwoche nach Bad Wiessee. So oder so ähnlich hat wohl jeder von uns gedacht, als wir losgefahren sind. Wir, das sind Alex, Oli, Mario, der vor seiner ersten Bad Wiessee Erfahrung steht, und der Schreiber dieser Zeilen. Wir haben dann auch gleich einen wunderschönen Nachmittag im Auto auf der Autobahn verbracht mit dem was man so tut: das Radioprogramm kommentieren, wichtiges und unwichtiges Austauschen, die Nebenfahrzeuge zählen während der zähflüssige Verkehr eher zu stockendem Verkehr wird und sich halt auf die Ankunft freuen. Freitag Nachmittag und Urlaubsbeginn haben ihr übriges getan um unsere Fahrtzeit zu erhöhen, wobei wir von richtigen Staus verschont blieben. Es war Alex letzte Fahrt mit seinem Auto und dies hat dem Navi wohl zu schaffen gemacht. Hartnäckig hat die sympathische junge Dame behauptet wir hätten 20 km vor unserem Ziel noch einen verkehrsbedingten Umweg von 74 km zu fahren. Da Schachspieler ja bekanntlich entscheidungsfreudig sind und kalkulierbare Risiken eingehen, haben wir uns gegen ihre Empfehlung durchgesetzt und siehe da, es waren 20 km ohne Verkehrsbeeinträchtigung. In finsterer, nebliger Nacht kamen wir dann auch an und haben das Omen in Form des Ortsschilds „Finsterwald“ (wie passend) genutzt, um noch schnell einen ersten Akklimatisierungstest mit Tegernseer Hellen, Krautsalat und Schweinebraten zu wagen. Mario war noch nicht so weit und hat seinem Standardgericht, der großen Portion Pinoccio („Spätzle mit Soße“), vertraut 😉
Selbstverständlich haben wir gleich den urbayrischen Gruß „Servus“ angewandt, der hier für Hallo, Guten Tag, Auf Wiedersehen und noch vieles mehr angewendet werden kann.
Also Servus, denn jetzt steht der erste ereignisreiche Tag an.
Andreas Wernet
Von Mario, 25. Oktober 2015 - 21:39 Uhr Es war einer der lustigsten Abende aller Zeiten. Einige Schachspieler haben gelacht, wie sie es wahrscheinlich seit Jahren nicht mehr getan haben. Doch aus welchem Grund? Dazu später. Denn es wurde ja auch Schach gespielt. Da war zum Beispiel die Partie Fuchs gegen Martin Wissler. Diese Partie bewegte sich die gesamte Zeit über sehr nah am Remis. Nachdem Martin minimale Feldvorteile erarbeitet hatte, rettete sich der Fuchs ins ungleichfarbige Läuferendspiel. Dass er hierbei einen Bauern verlor störte nicht, da Martin nicht auf die schwarzen Felder kam. Remis war das logische Ergebnis. Danach ging es eine ganze Weile, bis die nächsten Partien fertig waren. Dann war da die Partie Markus Mack gegen Martin Schneider. Eine sogenannte „Symmetrievariante“ sorgte für allgemeine Aufheiterung, da dies doch sehr selten vorkommt. Nach ca. 15 Zügen war die Stellung auf einmal spiegelverkehrt. Weiß hatte ein leichtes Plus, doch Martin hatte sehr gut den gegnerischen Eröffnungsvorteil ausgeglichen. So wurde auch bald schon ein Remis vereinbart. Oli Burger spielte mit den weißen Steinen sehr frech und unbeschwert gegen Alex. Eine hocklassige Partie war die Folge, da Oli voll und ganz über sich hinaus wuchs. Doch auch Alex verteidigte sich sehr umsichtig, sodass dieser schließlich am anderen Flügel zum Konter ausholte und gewann. Fast gleichzeitig endete das Duell Franz-Paul Stratz gegen Walter Meyer. Franz-Paul setzte Walter von Anfang an unter Druck. Doch dieser fand sehr gute Verteidigungszüge. So wurde die Partie zäher und zäher, was schließlich im Remis endete. Mario Rösch gegen Torsten Becherer war eine sehr turbulente Partie. Torsten verteidigte sich mit den schwarzen Steinen sehr gut, Mario hatte kaum einen, wenn überhaupt nur einen minimalen Vorteil aus der Eröffnung gezogen. Weiß riskierte in der Folge ein wenig zuviel. Torsten bekam dadurch eine bequeme Stellung. Doch das „Favoritenglück“ schlug im Endspiel einmal mehr zu: Mario hatte einen Bauern geopfert und all seine Hoffnungen in den entfernten Freibauern gesteckt. Dieser wurde wohl etwas unterschätzt, sodass dieser zum entscheidenden Faktor wurde. Torsten hätte sich mindestens einen halben Punkt verdient gehabt in dieser Partie, aufgrund seines sehr guten Stellungsgefühls. So blieb schließlich noch die Partie Andi Wernet gegen Markus Oswald. Auch hier war es sehr eng, wobei Andi das bessere Ende für sich fand und gewann. Angeführt wird die Tabelle momentan von Andi Wernet und Mario Rösch mit 2/2 Punkten, dahinter Alex Lang mit 1.5/2. Doch Diese hat in diesem frühen Stadium noch kaum eine Aussagekraft, es kann noch einiges passieren. Der Kampf um die VM bleibt aber mit Sicherheit spannend bis zum Schluss.
Doch was war an diesem Abend denn so lustig? Es war der Stammtisch, der am besagten Abend für allgemeine Aufheiterung sorgte. Tatsächlich erschwerte es das Schachspielen enorm, weil man viel mehr bei den „sinnvollen“ Gesprächen zuhören musste, anstatt sich auf Schach zu konzentrieren. Vor Allem die besagten „Schenkelklopfer-Witze“ lenkten einfach zu sehr ab. Einen davon habe ich noch immer in Erinnerung, kann und will ihn aber nicht hier veröffenrtlichen, aus „politischen Gründen“. Wer ihn gerne dennoch hören möchte, mag doch mal gerne am Dienstagabend in den Adler kommen, dort gibt es Auskunft 😉
Ich wünsche Allen eine schöne und erfolgreiche Saison!
Von Alex, 25. Oktober 2015 - 0:51 Uhr Hallo,
ich habe heute mal getestet, ob es mir gelingt Partien zum Nachspielen auf unsere Homepage zu stellen.
Bitte kurzes Feedback ob es bei allen verschiedenen Systemen/Browsern funktioniert.
Danke
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Trainingstermine Erwachsene: Dienstags um 20 Uhr, Clubheim der Sportfreunde Winden, Bruckmatten 1, 79297 Winden.
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