November 2011
M D M D F S S
 123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
282930  

Schachaufgabe

Archiv SCO

Bad Wiessee – Sonne, Schach und schöne Tage

„Wenn Engel reisen lacht die Sonne“ ist zwar ein ziemlich abgegriffener Spruch, aber in unserem Falle mehr als zutreffend. War es anfangs unserer Bad Wiessee Schach Woche „nur“ schön und kalt, konnte wir am Ende bei 23 Grad (jawohl im November in Deutschland) im T-Shirt am Tegernsee sitzen und unser Weizenbier genießen.

Die Schach WGDoch der Reihe nach. Sportlich war die Offene Internationale Bayrische Meisterschaft, die übrigens zum 15. Mal stattfand, wie immer ein besonders hartes Turnier. Früh waren die 470 Startplätze vergeben und selbstredend waren alle Teilnehmer auf Kampfschach programmiert. Wer nimmt sich denn sonst 9 Tage Zeit um Schach zu spielen? Die anwesenden 32 Großmeister und 15 Internationalen Meister sowie der amtierenden Jugendweltmeister oder die sogenannte Prinzentruppe um Nachwuchsstars wie Matthias Blühbaum und Dennis Wagner taten ihr übriges, um den Wettkampfgeist hochzuhalten. Kaum eine Partie der Teilnehmer aus über 30 Nationen wurde frühzeitig Remis gegeben und selbst am letzten Tag wurde an fast allen Brettern bedingungslos gekämpft.

Den Sieg trug letztendlich GM Alexander Graf (Leipzig) mit hervorragenden 7,5 Punkten aus 9 Runden davon. Punktgleich, aber mit leicht schlechterer Buchholz auf den Plätzen zwei und drei befanden sich GM Parimarjan Negi (Indien) und GM Robert Kempinski (Polen).Alexander Graf

Den Oberwindener Teilnehmern die sich in einer Schach-WG mit dem Bindlacher Urgestein Jörg Heimerdinger zusammenschlossen reichte es nicht ganz auf die Punkteränge vorzustoßen.

Die Ergebnisse im Einzelnen:

Jörg Heimerdinger spielte mit 5 Punkten ein sehr gutes Turnier und landete auf Platz 147. Das sind schlappe 63 Plätze vor seinem Startranglistenplatz (SRL) 210. Vor allem der Autor dieser Zeilen konnte von dem hohen Schachverständnis von Jörg profitieren.

Sebastian Völker erging es leider umgekehrt mit SRL 132 beendete er das Turnier auf Platz 215 mit 4,5 Punkten. Damit wurde sein gutes Schach leider nicht belohnt und laut Basti ist für ihn das Turnier unter „Pleiten, Pech und schöne Tage“ abgehakt.

Ähnlich erging es leider auch Alex Lang. Mit SRL 208 beendete er das Turnier mit 4 Punkten auf Platz 302 und meinte trocken dazu „Trotz schönem Wetter wurden die Schatten immer länger“.

Andreas Wernet war mit seinem Ergebnis zufrieden, da er seinen Startplatz nahezu bestätigen konnte. Mit 4,5 PunktenAlex Lang erreichte er den 241 Platz (SRL 231). Leider hatte er in der ersten Runde „Lospech“ und verpasste das Spitzenbrett nur um einen Platz. Anstelle von GM Sergej Zhigalko (Elo 2696) erwartete ihn die 10jährige Michale (keine Elo und 821 DWZ). Wer jetzt denkt das war ein leichtes Spiel täuscht sich. In der Eröffnung war hier nichts zu holen und der Sieg konnte erst im Endspiel sichergestellt werden. Allerdings bedurfte es des Hinweises ihres Trainers „Michaela, wir geben jetzt auf“ bevor die Partie dann wirklich beendet werden konnte 😉

Pink-Limousine-2Sportlich gab es für die Schach-WG wirklich alles zu durchleben. Vom 4:0 Auftakt (zur Belohnung gab es eine Fahrt in einer pinken extra langen Limousine oder zumindestens den Wunsch danach) bis zu einem bitteren 0:4 in der achten Runden. Insgesamt konnte man aber auf eine ausgeglichenes Bilanz von 18:18 zurückblicken und die Erkenntnis mal wieder viel über Schach gelernt zu haben.

Wie bei einem so langen Schachturnier üblich, stand natürlich das Sportliche im Vordergrund, aber auch das Gesellige kam nicht zu kurz. So gab es außer Schweizer Biberli und bayrischem Bier auch gemeinsame Kochevents, Wanderungen auf dem Tegernseer Höhenweg und zum Freihaus mit passieren des Wohnsitzes von Ulli Hoeness, der Sollbachtal-Bauer-auf-der-Au-Tour und einem leichten Spaziergang an der Weissach. Selbstverständlich wurde auch das legendäre Tegernseer Brauhaus zu Wanderneinem Weißwurst-Frühstück aufgesucht und fast wäre es geglückt den Champions-League-Abend im Sportheim abzuhalten. Leider musste letzterer kurzfristig abgesagt werden, da Basti sich zu sehr in seine Analyse vertiefte. Kontakte konnten natürlich auch wieder viele geknüpft werden und so war eines Abends unser Wohnungsnachbar, der sehr sympathische GM Sebastian Siebrecht, bei uns zu Gast. Natürlich wurde auch der morgendliche Vortrag von GM Artur Jussupow zum Thema Endspiele besucht. Ein Highlight darf nicht vergessen werden und das waren die nächtlichen Skatrunden, die der Autor dieser Zeilen zwar genossen hat, aber trotzdem nie verstehen wird was „Bock“ und „Ramsch“ eigentlich mit Skat zu tun haben.

wander_1Die Schach-WG war ein wirkliches Erlebnis und zwischen Jörg Heimerdinger und den Oberwindener Teilnehmer wurde schon mal lose eine Wiederholung angedacht. Vielleicht ja sogar zur Schach-Olympiade in Istanbul.

Wer noch mehr Infos zur toll organisierten Offenen Internationalen Bayrischen Meisterschaft haben möchte sei die Homepage derselben empfohlen oder das direkte Gespräch mit einem der Teilnehmer 🙂Analyse

Andreas Wernet

Bericht des Schachfreundes Jörg Heimerdinger auf der Homepage des Schachclubs TSV Bindlach Aktionär: Bericht.

Comments are closed.