Dezember 2015
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Schachaufgabe

Archiv SCO

VM: Regeländerung im Schach erwünscht?!

Die Überschrift sagt schon Einiges über diese turbulente 3. Runde der Vereinsmeisterschaft aus. Wie und warum es zu dieser Situation kam, sei vorerst mal dahingestellt. Schauen wir, wie es um die anderen bereits gespielten Partien stand. In der Begegnung Walter Meyer gegen Markus Mack bekam Schwarz (Markus) schnell gute Initiative auf Kosten eines isolierten Damenbauerns. Er ging sehr gut mit seinem Druckspiel um und gewann schlussendlich in einer von beiden Seiten hart umkämpften Partie. Dann gab es noch die Partie Martin Schneider gegen den legendären “Fuchs”, der mit den schwarzen Steinen einige Figuren von Martin fesselte. Dieser fand jedoch immer einen Ausweg und befreite sich nach und nach. Remis schien das logische Ergebnis. Dann führte allerdings ein unglücklicher Fingerfehler zu später Stund von weißer Seite aus zu einem Bauernverlust, der sich jedoch nur mit guter Endspieltechnik im gleichfarbigen Läuferendspiel verwerten ließ. Doch der Fuchs ließ nichts mehr anbrennen und gewann.  Schade für Martin, ein remis hätte er sich schon verdient gehabt. Weiterhin gewann auch noch Markus Oswald gegen Michael Neuendorf. Die längste Partie des Abends war Andi Wernet, welcher von uns Allen in Bad Wiessee das beste Schach aufs Brett zauberte, gegen Mario Rösch. Beide hatten bisher 2 aus 2 Punkten. Andi befindet sich, wie schon erwähnt, in einer ausgezeichneten Form, klar in Richtung DWZ 2000. Mario durfte sich also warm anziehen, ein Spaziergang würde es sicher nicht werden. Andi überraschte sogleich mit 1c4. Sehr schnell befanden sich beide Spieler auf Neuland, Mario (nach Zug 5) noch viel eher als Andi (Zug 7 oder 8). Es wurde also von Anfang an hart gekämpft. Ein Zug war verrückter als der Andere. So missachtete vor Allem Mario (Leichtfiguren entwickeln, Königssicherheit, Jede Figur zieht nur  ein mal, Zentrumskontrolle) sämtliche Chessimo-Gesetze. Doch der Läufer auf c8 entwickelte sich als wichtige Deckungsfigur für den d7-Bauern und neutralisierte jeglichen Druck auf den d7-Bauern. Andi, noch im Erfolgsrausch seines sehr starken Turnieres in Bayern, griff sehr hart an, wohl zu hart, wie sich hinterher herausstellte. Die geopferte Figur ergab nicht das gewünschte Gegenspiel, sodass Mario dann nach genauen Verteidigungszügen diesen Vorteil mit unsicherem König im Damenendspiel noch verwerten konnte und mit Schwarz gewann.

Es blieben noch 3 Partien, welche vor 2 Tagen nachgeholt wurden. Hier gewann Torsten Becherer mit sehr starker Leistung gegen Oli Burger, welcher in Bad Wiessee beim Turnier sogar 2000-er zur Verzweiflung brachte und ihnen hin und wieder was Zählbares abknöpfte. Weiterhin gab es eine wilde Partie, Martin Wissler mit Weiß  gegen Martin Heß. Hier entwickelten sich sehr bald taktische Scharmützel, in welchen Martin Heß sich natürlich zu Hause fühlt. Er gewann am Ende eine Figur und verwertete sie, 0-1 war die logische Folge.

Es ist soweit! Jetzt kommt die Partie, welche allgemein für eine große Begeisterung bei allen Zuschauern sorgte. Es spielte Alex Lang mit Weiß gegen Peter Pauk. Das Verfolgerduell Nummer 1. Beide hatten 1.5 aus 2 Punkten auf dem Konto. Mit einem Sieg wäre man einen knappen halben Punkt hinter Mario und hätte realistische Chancen auf den Titel. Man merkte recht schnell: Beide spielten auf Sieg. Es kam richtig turbulent. Alex zeigte sich in bester Angriffslaune, da Peter sehr früh klein rochierte. Schnell war der weiße h-Bauer sehr weit vorne. Peters König stand nach einem Fianchettoläufer-Abtausch schon auf g7. So musste er prophylaktisch den Turm zurück ins Eck spielen, da sonst durch Abtausch des Bauern auf h5 die h-Linie entscheidend aufginge. Alex spielte clever den Bauern nach h6 mit Schach und nach einem weiteren Springerschach auf g5 musste der König wieder zurück nach e8. Und jetzt zum Regeländerungsantrag aus Peter’s Sicht: “Lieber Fide-Schachverband, hiermit beantrage Ich eine Regeländerung: Ab sofort darf man in einer Partie ein zweites Mal rochieren! Wenn jedoch der König bzw. der betroffene Turm schon einmal gezogen hat bevor man überhaupt rochiert hat, darf man es auch weiterhin nicht tun.” Würde diese Regel gelten, hätte Peter natürlich eine gute Stellung. Doch es handelt sich hier lediglich nur (noch ;-)) um Konjunktive  und Alex machte kurzen Prozess und gewann durch eine schöne Kombination.

Es bleibt weiterhin spannend und intensiv. Noch sind weitere 4 Runden zu gehen, die Nächste beginnt bereits nächsten Dienstag (8.12.).

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