Juni 2009
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Schachaufgabe

Archiv SCO

Nachtrag zum Schachkongress

Als Nachtrag zum badischen Schachkongress noch eine Anekdote von Edgar Kais über die neue, für uns noch gewöhnungsbedürftige Bedenkzeitregelung nach dem Fischer-Modus. Und dann noch die Chance von Philipp Germer sich für die Deutsche Einzelmeisterschaft zu qualifizieren:

Anekdote von Eddi Kais:
Zeinotdrama in Badenweiler (einmal anders)
Samstagmorgen in Badenweiler: Runde 8, die Sonne scheint, wir (Philipp Germer, Patrick Säring und ich) hörten gerade “we are the Champions” von Queen im Radio. Alle sind gut gelaunt.
Ich startete grottenschlecht mit 1,5 aus 5. Dann Remis mit Schwarz gegen Kick (Elo 2207) und Sieg mit Weiß gegen Haag. So stand ich nun mit 3 aus 7 im unteren Mittelfeld und wollte doch noch etwas reißen.  Das Ziel war, in Runde 8 mit Schwarz gegen Brennenstuhl (Elo 2019), zu gewinnen.
Alles läuft nach Plan. Brennenstuhl eröffnet mit 1.Sf3 und baut sich Englisch auf. Ich spiele Holländisch dagegen. Da kenn ich mich gut aus.  Bald stehe ich super. Ich war sehr beruhigt da Brennenstuhl auch noch in Zeitnot kam.
Nur mit Mühe schaffte er die 40 Züge innerhalb der Frist. In Badenweiler spielten wir 40 Züge in 1,5 Stnden plus 30 Sekunden Zugabe pro Zug plus 30 Minuten für den Rest der Partie. Um den 40sten Zug herum schaute ich nur auf seine Uhr, gerade noch schaffte er den 40sten Zug. Ich selber hatte mindestens noch 30 Min übrig. “Da muss man ja nicht gucken” dachte ich. Sobald bei jemand die Klappe fällt springen beide Uhren auf plus 30 Minuten. Das hatte ich nicht bemerkt. Das Spiel ging weiter. Ein Endspiel mit Mehbauer war auf dem Brett. Wir hatten bereits fast 80 Züge und wieder war Weiß in Zeitnot, ich hatte ja noch so 3 Minuten (+ weitere 30 Minuten dachte ich!! – dem war aber nicht so). Hinten spielen die ja auch noch, also kann es ja nicht so spät sein – dass sie aber nur am Analysieren waren bemerkte ich nicht.
Um das Brett standen plötzlich so viele Leute. Der Philipp war dabei und auch der Torsten und sogar der Schiri. Was ist hier so spannend, dachte ich ? Ich steh auf Gewinn, mein Gegner nur noch 1 Minute und ich noch 1,5 Minuten auf der Uhr plus mein 30 Minutenbonus. Mein Gegner zieht und ich habe noch eine Minute dann noch 30 Sekunden, dann noch 15 Sekunden, dann ziehe ich. Mit 45 Sekunden stehe ich noch auf und sagte laut “ich hab ja noch 30 Minuten, aber blöd, auf der Uhr sieht man das nicht “.  Dann schaute ich die Gesichter an und es kam mir doch etwas komisch vor. Alle waren so still und der Schiri grinste leicht schämisch. Philipp schaute auch komisch aber der Torsten, der hatte wirklich so etwas wie Panik in den Augen. “Macht Euch keine Sorgen” dachte ich, ich hab doch noch 30 Minuten. Mein Gegner zieht und ich lasse die Uhr bis auf 7 Sekunden runter dann ziehe ich, mein Gegner bietet (zum Glück) Schach worauf ich nur ein Zug habe und gleich ziehe. Dann in dieser verlorenen Stellung fällt seine Klappe. Gott sei Dank!!!
Alle freuen sich für mich, dass ich trotz Dusseligkeit nicht durch Zeit verloren habe. Dann rechneten sie mir es vor und dann erst langsam dämmerte es mir auch.
Glück gehabt !!  Zeitnot einmal anders !!!

Philipp mit Chance auf die Deutsche Einzelmeisterschaft.
Auszug aus dem Newsletter des Badischen Schachverbandes:
“Da dem Badischen Schachverband zwei Teilnehmerplätze an der DEM zustehen, müssen die in der Abschlusstabelle jeweils 6 Punkte aufweisenden Schachfreunde Hans-Joachim Vatter, Elmar Schwing, Joshua Hager und Philipp Germer Stichkämpfe austragen um festzustellen, wer neben Andreas Heimann an den nächsten DEM teilnahmeberechtigt ist.”

Philipp hat also die große Chance in einem 4-er Stichkampf ein Ticket für die Deutsche Einzelmeisterschaft zu lösen. Wir wünschen ihm hierfür alles Gute und viel Erfolg!

weitere Berichte über den badischen Schachkongress auf www.badischer-schachverband.de

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