Zürich und alles drumherum

Zürich ist eine tolle Stadt. Was man da unternehmen kann ist einfach unglaublich. Zum Beispiel kann man mit einer City-Tageskarte Tarifzone 10 für 8 Franken beliebig kreuz und quer durch die Stadt fahren. Insbesondere kommt man vom Albisrieder Platz mit der Linie 2 in 20 Minuten zur  Haltestelle Belle Vue und von dort mit dem Schiff zur Insel Au wo man auf einem Berg bei einem Kaffee einen Super Ausblick auf die ganze Stadt hat. Leider ist Schach ein langwieriges strategisches Geduldspiel, so dass diese Tour ein zwar ständiger, aber nie in Erfüllung gegangener Wunschtraum blieb. Wir beschränkten uns also auf die 3 Bushaltestellen vom Technopark zum Albisrieder Platz. Nie ganz geklärt hat sich die Frage, ob man die Tickets vor oder erst nach der Fahrt abstempeln muss.  Aber es gibt ja noch andere Verkehrsmittel. Taxi fahren ist die schönste Sache der Welt! Man sieht die Stadt und kann sich wunderbar mit dem Taxifahrer über alles mögliche unterhalten. Gewieft ist es, den Taxifahrer um 2 Franken herunter zu handeln, um ihm diesen Betrag dann als Trinkgeld zu geben. Ansonsten konnten wir viele neue Bekannschaften machen oder auch alte auffrischen und auch die Turnierleitung hat uns schon bald jeden Tag per Handschlag begrüßt. Kein Happy End nahm die Geschichte eines rührigen Buchhändlers, der sein bestes Schachbuch nicht verkaufen konnte, weil die Preisvorstellungen von Käufer und Verkäufer zu weit (nämlich um genau 1 Euro) auseinander lagen, trotz täglicher intensiver Verhandlungen an allen 5 Turniertagen. Damit wären wir ja auch schon beim Wesentlichen, wir waren ja zum Schachspielen dort. Andy hatte etwas Schwierigkeiten ins Turnier zu starten, kam dann aber gewaltig in Schwung. Immer mit vollem kämpferischen Einsatz und sehr langen Partien kam er auf 5 aus 6 und Tisch 4 in der Schlußrunde (bei 200 Teilnehmern im Allgemeinen Turnier). Dabei hat er einigen 2000er das Nachsehen gegeben. Leider schlug das Figurenopfer in der Schlußrunde gegen ein Jungtalent nicht durch, sonst wäre ein Patz unter den Top Five der verdiente Lohn gewesen. Das Turnier hat Andy bestimmt 30-40 DWZ-Pluspunkte gebracht. Bei mir begann das Turnier sehr gut mit einem remis gegen IM O. Moor, um dann als Belohnung in der 2. Runde GM Stojanovic (weit über 2500) zu erhalten. Ausgerechnet gegen den einzigen wertungsschwächeren Gegner unterlief eine Eröffnungskatastrophe. Am Ende waren es mickrige 2 Punkte was in Anbetracht des Gegnerschnitts von 2227 am unteren Ende der Akzeptierskala liegt. 3 Punkte wären super und auch möglich gewesen. ELO- und DWZ-mäßig dürfte sich kaum etwas ändern. Vom Bezirk Freiburg waren Gerhard und Daniel Prill mit dabei. Während Gerhard einen ähnlichen Turnierverlauf wie ich hatte und auch bei 2 Punkten landete, trumpfte Daniel stark auf und holte sehr gute 4 Punkte.