Juni 2013
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Schachaufgabe

Archiv SCO

Erfolgreiche Oberwindener Turnier-Solistenpremiere beim 85. Badischen Schachkongress

Morgendliche Anreiseprobleme

“Morgendliche Anreiseprobleme”

Auf der Suche nach einem hochwassersicheren Plätzchen bot sich angesichts der Hochwasserprognose zum meteorologischen Sommeranfang die in sicherer Höhe gelegene Jahnhalle in Birkenfeld an, denn warum sollte man einen von höherer Naturgewalt aufgezwungenen Aufenthalt in Innenräumen nicht wenigstens mit seinem Hobby verknüpfen? Insofern: Kurzfristig Hotel gebucht und mal schauen, ob man neben Blitzturnieren auch noch ein „richtiges“ Schachturnier spielen kann, denn mein letztes war vor ca. 30 Jahren in der Jugendzeit.

Bei den Profis bzw. der Offenen Internationalen Badischen Meisterschaft war natürlich kein Plätzchen für mich zu buchen, aber bei den C-Amateuren von DWZ 1600-1799 durfte ich Startranglistenplatz 14 von 21 Gruppenteilnehmern belegen. Nach morgendlichen Frühstart, rekordverdächtigem Tiefflug (ich hatte verpennt, aber das Hotel am Vorabend gebucht …) über die feiertags- und uhrzeitbedingt leere und noch trockene Autobahn, kam ich dann als alleiniger Vertreter unserer Farben gerade noch pünktlich in Birkenfeld an. Anderen erging es am zweiten Spieltag noch schlechter: 4 Partien gingen wegen wetterbedingter Überschreitung der Karenzzeit  bei der Anreise verloren, dabei 2 bei den Profis. Auf die erste kalte Dusche vom Parkplatz zur Spielhalle folgte dann gleich eine zweite durch Schachfreund Junginger, der leichte Ungenauigkeiten meinerseits beim Albin’s Gegengambit (den fesselnden Läufer sollte man gleich vertreiben und nicht kontern…) fehlerfrei und mit stetig zunehmendem Druck bis hin zum Partiegewinn umsetzen konnte. Für die zweite Runde am Mittag mussten also angesichts bei dem S*#wetter fehlender alternativer Betätigungsmöglichkeiten flugs die Primärziele in ein Einziges umformuliert werden: „Bitte nicht gegen Herrn Spielfrei“. Trotzdem spielte ich auch mittags schwach weiter, konnte „Fritz’sche +2“ nicht in einen Sieg umsetzen (ich hasse Sizilianisch…), so dass der erste Turniertag nur mit einem halben Pünktchen beendet wurde.

Blick in den Turniersaal

“Blick in den Turniersaal”

Den nächsten Albin gewann ich dann, gefolgt von einem weiteren Sizilianerversuch meines Gegners am Mittag, der abermals nur remisiert werden konnte –-ob es doch an meinem C5-allergiebedingtem b4 liegt ;-)? Über die Art und Weise hülle ich mich besser in Stillschweigen (Fritz meinte zwischendurch „-6“, am Ende standen Turm und Läufer gegen Turm auf dem Brett). Ob solche Spieler vordere Plätze belegen können… ?

Der dritte Spieltag brachte dann – trotz Teilnahme am zusätzlich kräftezehrenden inoffiziellen 13-rundigen Blitzturnier (6 aus 13, da waren aber einige 2200er Koryphäen dabei) am Vorabend – die Wende zum Guten: Doppelpunkt am Samstag gegen einen jungen opferfreudigen Schachfreund aus Eppingen, der die erwartete Kompensation dann doch nicht finden konnte (die gab es auch nicht) und mich dennoch noch 77 Züge lang bis zum Matt quälte. Trotz dieses kräftezehrenden „Vorspiels“ konnte am Nachmittag auch noch Schachfreund Frank aus Emmendingen bezwungen werden: Sein zögerliches Spiel bei der Pirc-Verteidigung ergab eine bei einer „ernsten“ Partie noch nie erlebte völlige Zentrumsbeherrschung meinerseits, wobei dann Kombinationen „zur Ernte“ verzweifelt gesucht und gleich zwei Mal konsequent übersehen wurden.

Schlusstabelle DWZ bis 1800-1

Die glücklichen Amateursieger

“Die glücklichen Amateursieger Wertungsgruppe bis 1800”

Schlussendlich konnte ich und mich dann doch noch zum Sieg quälen – unterstützt durch einen gröberen Patzer seinerseits im 32. Zug waren die letzten 10 Züge dann wieder leichter. Insofern war dann der Schluss, wie auch der Anfang, wieder schön anzusehen…

Zwischenfazit: Hurra, denn mit 4 aus 6 konnten so die ursprünglichen drei Primärziele „Ranglistenverbesserung“, „50%“ und DWZ-Verbesserung bereits vor der sonntäglichen Schlussrunde erreicht werden. Mit einem weiteren Sieg und etwas Unterstützung durch die Konkurrenten, könnte man von Ranglistenplatz 6 (4 Punkte mit schlechtester Buchholz aller „Vierer“) aus vielleicht sogar das Podium erreichen?

Am Sonntagmorgen kam dann tatsächlich die zuvor nicht vorstellbare Kür: Der „übermächtige“ Gegner konnte mit schwarzen Steinen dank einer sehenswerten Kombi meinerseits bezwungen werden. Wie üblich zeigte die spätere Analyse, dass die Umsetzung stilistisch doch wieder eher suboptimal, aber diesmal wenigstens effektiv war.

Überraschenderweise spielten alle Podiumsaspiranten zu meinen Gunsten, so dass ich dann mit zweitbester Buchholz von vier punktgleichen „Fünfern“ auf den ersten vier Plätzen den mit dem 1. punktgleichen 2. Platz erreichen konnte. Schlussendlich rollten der Gruppensieger Roland Hauk und ich sozusagen die Gruppe von hinten auf (unser „begnadetes Remis“ fand in der 4. Runde an Tisch 7 von 10 statt…).

Die Badischen Meister

“Die Badischen Meister”

Erfreulicherweise konnte der jüngste Teilnehmer aus meinem nicht so weit entfernten „Ex-Verein“ Sulzfeld auch noch die DWZ 1400er Gruppe dominieren, ein anderer bei den 1600ern den mit dem Zweiten punktgleichen Dritten, so dass ein sehr zufriedener Martin die Heimreise antreten konnte.

Ach so: Last but not at least J: Das Meisterturnier wurde eher langweilig J von einem russischen 2500er GM dominiert, so dass die bekannten Verdächtigen aus unserer südbadischen Ecke wenig ausrichtig konnten. Details aller Gruppen, inklusive Partien – meine besser bitte NICHT nachspielen 😉 – findet ihr auf: www.schachkongress.de.

An dieser Stelle noch ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren für den perfekten Ablauf.

Martin Hess

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