Juli 2011
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Schachaufgabe

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High-Heels-Hürden beim diesjährigen Chessfestival in Biel?

von Martin Heß:Schlagzeile
auch dieses Jahr erlaubten es die Umstände – diesmal das üble Wetter… – den Wochenendausflug zu Gunsten des Schachhobbys in Form eines Turnierbesuches zu „opfern“. Bezüglich der detaillierten Strategie bei der Offenen Schweizer Blitzmeisterschaft im Rahmen des Bieler Schachfestivals – wo dieses Jahr auch die „Nr. 1“ (allerdings nicht beim Blitz) teilnimmt –  sei auf den Vorjahresbericht verwiesen: In Kürze: 1. Mind. 1 Punkt; 2. 50%; 3. Ein Spiel gegen einen Titelträger.

Dieses Jahr kämpften sogar 151 Teilnehmer aus 19 Ländern um den Blitz-Preisfond von knapp 5.000 €; darunter 54 internationale Titelträger mit einem Elo-Schnitt von 2395. Der Eloschnitt des Gesamtfeldes lag bei 2141, die 10 bestplatzierten GM haben im Mittel 2596. In Kürze:  Ein echtes Monsterturnier…

Erfreulicherweise fand sich dieses Jahr sogar ein Oberwindener Mitstreiter im Turniersaal ein: Ralf Schmidt – und Ralf machte seine Sache weit besser als der Berichtsautor und erreichte mit 7,5 von möglichen 13 Punkten einen sehr guten 45. PlatzTurniersaal (Elo gesetzt war Ralf auf 66). Damit nahm er nicht nur locker die Pflicht (für Ihn J) der 50%-Hürde , sondern ließ immerhin locker 17 TitelträgerInnen („innen“, da 7 davon weiblich, davon später mehr…) hinter sich und fand sich schlussendlich in unmittelbarer punktgleicher Nachbarschaft zweier GMs platziert (GM Cheparinov mit knapp 2700 ELO holte auch „nur“ 7,5 Punkte).

Meine Ziele konnten dieses Jahr hingegen nicht erreicht werden: Den Ehrenpunkt holte ich nicht wie im letzten Jahr gleich in der ersten, sondern erst in der 3. Runde. Nach der 6. und 8. Runde hatte ich immerhin mal 50% und befand mich damit in der ersten Hälfte der per Beamer projizierten Tabelle. Das war es dann aber auch schon. Immerhin blieben mir „Herr Spielfrei“ und die 70er Bretter erspart (selbst die 30er sah ich aber nie). Zu konstatieren bleibt, dass die Auren der Festivalteilnehmer wie Carlsen oder Shirov (siehe Tabelle des laufenden Turniers) so gar nicht wie erhofft in Turnierstandmein Hirn diffundierten und so fuhr sogar in gewonnener Stellung einmal mein Springer ohne Zeitnot unmotiviert geradeaus. Schlimmer noch war, dass mich ein Gegner, der ca. 1,5 min zu spät am Brett erschien, noch 2 Sekunden vor dem Ende (ich hatte noch 1:27, er 0:02) in einer eigentlich ausgeglichenen Stellung mitten auf dem Brett matt setzen konnte – beides waren Spiele zum 6. Punkt. Verdienter „Lohn“ waren magere 5 aus 13 und der damit verbundene 122. Platz. Damit schnitt ich zwar besser als gesetzt (139.) ab, aber als „Blitzmonster“ (Danke Eddi…) in einem Monsterturnier hätte ich dieses Jahr doch wenigstens gerne meinen letztjährigen inoffiziellen Titel „Blitzstärkster ELO-Zwerg“ verteidigt. 6 Punkte (ich hatte dafür immerhin 3 „Spielbälle“ in den letzten 3 Runden) bzw. mein Top-Ziel 50% wären eigentlich machbar gewesen.

Ach so, das Wichtigste: Sieger und Zweiter waren zwei Chinesen (langsam macht das Land einem Angst J…), Dritter ein Kroate. Weitere objektivere Informationen bzw. Namen findet Ihr hier: http://www.bielchessfestival.ch/en/blitz-tournament/

Allenfalls ein statistischer Trostpreis war, dass ein offensichtlich indisponierter FM auch nicht mehr Punkte als ich holen konnte, ferner die tolle Turnierorganisation und last but not at least bei einem Schachturnier völlige ungewohnte „Aussichten“, da eine WIM in Hotpants nebst hochhackigen Schuhen auftrat (und sich dies neben einer errungenen Top 30 Platzierung auch erlauben konnte J) – womit auch endlich als „Schadensursache“ – neben dem klar erkennbaren Internet-Trainingsrückstand – eine Schuldige für meine offensichtliche sporadische geistige Turnierabwesenheit gefunden ist…

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