September 2022
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Schachaufgabe

Archiv SCO

Chess 960 – überraschend gut

Eine der vielen überraschenden Grundstellungen.

Am letzten Dienstag besuchten angesichts des bevorstehenden 1. Spieltages der neuen Saison doch einige Spieler den Trainingsabend. Da ich vorher nicht in den Plan schaute, war ich doch etwas überrascht als es hieß: „Wir spielen heute Chess960“. Das ist eine Abwandlung vom „normalen“ Schach. Die Grundstellung der Bauern ist identisch und die Stellung der restlichen Figuren werden gelost. Mit den Einschränkungen, dass die beiden Läufer nicht die gleiche Farbe haben dürfen und der König zwischen den beiden Türmen stehen muss, ergeben sich summa summarum 960 verschieden Stellungsvarianten (errechnet sich 4x4x6x5x4/2; die Läufer haben jeweils 4 Möglichkeiten, die Dame danach 6, die beiden Springer 5 bzw. 4, der Rest ist dann eindeutig (wg König zwischen den Türmen). Da die beiden Springer sich nicht unterscheiden, muss das Ganze noch durch 2 geteilt werden).

Nach dem Austüfteln der Mannschaftsaufstellung für Sonntag ging es los. Als Zeitvorgabe hatten wir 5min + 3sec /Zug.

In der ersten Partie durfte ich gleich gegen Alex spielen. Bevor ich mich mit der ungewohnten Startaufstellung anfreunden konnte, hatte Alex bei mir einen Bauern geklaut. Auch danach fühlte ich mich sichtlich unwohl und ich musste ohne große Gegenwehr aufgeben. Es folgten 3 weitere Verlustpartien, in denen ich zwar aus den vorhergegangenen Fehlern gelernt habe, aber meine Gegner erzeugten immer wieder neue Probleme. Entweder ich habe lange überlegt und auf Zeit verloren, schnell gespielt und die Stellungen misshandelt oder zu allem Übel auch noch die Gegner zu guten Zügen gezwungen.

In der 5. Partie endlich ein Lichtblick. Ich hatte auf einmal einen Stellungsvorteil, keine Zeitprobleme und konnte dies in den 1. Sieg ummünzen. Nun habe ich es endlich verstanden, worum es ging 😊. In der vorletzten Partie durfte ich gegen Mario spielen, der bislang eine weiße Weste hatte. Zu meiner Überraschung bot er mir einen Springer an, den ich ohne zu zögern einkassierte. Kurz darauf wollte er sich seiner Dame entledigen, die ich dann auch vom Brett nahm. Da habe ich das erste Mal auf die Uhr geschaut und dachte mir: Ich habe eine gewonnene Partie und nach ein paar schnellen Zügen mit Zeitgutschrift auch genug Zeit um die Stellung so zu vereinfachen, dass selbst ich das nicht mehr verlieren konnte. Schon war der 2. Punkt eingetütet.

Die Schlussrunde spielte ich gegen Andi, der von der Niederlage von Mario profitierte und punktemäßig gleichzog. Das Glück hatte mich allerdings wieder verlassen und so konnten Mario und Andi das doch etwas ungewöhnliche Turnier mit jeweils 6 Punkten aus 7 Partien mit dem geteilten 1. Platz für sich entscheiden. Mit weitem Abstand (3 aus 7) teilten sich 3 Spieler (Alex, Thomas und Torsten) den Bronzeplatz. Die weitere Gruppe von 3 Spielern (Bernd, Nikita und ich) teilten sich den gemeinsamen 6. Platz. Gratulation an alle Teilnehmer.

Ich für meinen Teil hoffe, dass ich in der Verbandsrunde den Schalter rechtzeitig wieder auf „Normalschach“ umlegen kann und ich freue mich trotz der mageren Punkteausbeute darauf, wenn es wieder heißen sollte: „Heute ist Chess960“.

Markus

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