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Schachaufgabe

Archiv SCO

Oberwinden im Halbfinale des Bezirkspokals

Mit einem klaren 3:1 Sieg bei der Schwarzen Pumpe Freiburg sicherte sich der SC Oberwinden die Teilnahme im Halbfinale des Bezirkspokals Freiburg.

In für Schachspieler eher ungewöhnlicher Umgebung, aber sowohl für die Pümpler wie auch für die Oberwindener unproblematisch, wurde in der Bodega „Der Geier“ in Freiburg gespielt. Die Bodega ist das „Clubheim“ der Schwarzen Pumpe und hat ein kleines, aber feines Nebenzimmer mit offenem Durchgang zur sehr belebten Gaststätte. Offen bedeutet natürlich, dass außer der Geräuschkulisse auch allerlei leckere Gerüche der bestellten Speisen vorbeikamen und sich der eine oder andere gewünscht hat noch Zeit für ein kleines Mahl zu finden. Klein bedeutet, dass für jedes der 4 Bretter ein Tisch zur Verfügung stand, aber nur Brett 4 noch die Garderobe im Nacken spürte und durch die vielen Besucher auch ab und zu in Kontakt mit den Gästen kam. Apropos Gäste. Schön waren die vielen interessierten Besucher und auch so manch Oberwindener Fan wie Simon, Jens oder Wolfgang fanden den Weg in die Bodega, um uns bei einem gekühlten Getränk und etwas Fachsimpelei zu unterstützen. Vielen Dank dafür.

Wie für einen, laut eigener Bezeichnung auf der Homepage, „anarchischen“ Verein standesgemäß waren wir zwar da, die Anfangszeit und wer da noch kommt für die Pümpler aber noch flexibel. Letztendlich starteten wir relativ zeitnah und wiederum Brett 4 wartete halt noch etwas, bis sein Gegner, der kurz vorher informiert wurde, seinen Fußweg zum Spiellokal hinter sich gebracht hatte. Passend auch zum, wieder Zitat von der Homepage, welche übrigens als aktuellstes Ergebnis die erste Runde der letzten Saison, also Oktober 2018, ausweist, coolsten Schachclubs Südbadens, dass die Aufstellung ausgewürfelt wurde. Ich hoffe diesen Satz können alle auseinanderklamüsern 😉

Zu den Partieverläufen:

Brett 1 Thomas Schoch 2047 – Mario Rösch 2226 0:1
Eine Zugumstellung in der Eröffnung genügte, um den Gegner aus der Theorie zu bringen. Laut Mario war das so um den zweiten Zug, was sein Gegner wohl auch lautstark in der Bodega verkündetet 😉 Mario spielte konsequent gegen den gegnerischen König und konnte Zug um Zug den Druck erhöhen, so dass sein Gegner nicht nur bereits nach 18 Zügen mit nur noch 15 Minuten auskommen musste, sondern auch ein „Dosenöffner“-Zug nicht verhindern konnte und verlor.

Brett 2 Sebastian Völker 2045 – Dietrich Grübner 1864 1:0
Basti hatte es mit dem routinierten Didi Grübner zu tun. Als Schwarzer fiel es ihm zunächst schwer gegen die weiße Betonstellung Aktivitäten zu entfalten ohne dabei Gefahr zu laufen die Stellung zu überziehen. Bei knapper Zeit bot er darum eine Zugwiederholung an. Dies wollte dann aber anscheinend der Freiburger nicht. Vielmehr glaubte nun dieser die Stellung zu seinen Gunsten öffnen zu können. Ein Schuss, der nach hinten los ging. Nach 2-3 ungenauen Zügen sah der Pümpler sich einem Freibauern gegenüber, der nur noch unter großen materiellen Verlusten aufzuhalten war. Die Partieaufgabe war da tatsächlich die angebrachteste Lösung.

Brett 3 Alexander Lang 1988 – Simon Weißbeck 1969 0:1
Vermutlich war Alex in der Eröffnungsbehandlung, meist eine seiner vielen Stärken, zu nachlässig und kam schon frühzeitig in schwierigeres Fahrwasser. Die lange Rochade ermöglichte es auf jeden Fall seinem Gegner einen direkten Königsangriff zu starten, welcher dieser auch siegreich zu Ende führte.

Brett 4 Gino de Cunzo 1574 – Andreas Wernet 1920 0:1
Nachdem Andi erstmal einige Zeit mit seinem aktuellen Lieblingsbuch „Oje, ich wachse“ verbringen konnte entwickelte er nach Start der Partie Zug um Zug Druck auf die Königsstellung des Gegners. Wie bei seinen Partien nicht ganz unüblich entblößte er dabei seinen eigenen König vollständig und entsandte dessen Bauern in den Angriff und den selbigen über die Brettmitte, um dann noch vor dem 30. Zug eine Figur gegen 2 Bauern zu gewinnen. Die beiden Bauern waren schnell eingesammelt und die Partie klar gewonnen, als sein Gegner etwas überraschend Remis bot. Die Taktik dahinter war wohl den etwas späteren Start sowie die bereits wartenden Mitspieler von Andi als Druckmittel zu verwenden. Dies ging natürlich gar nicht und mit etwas Emotion wurde weitergespielt. Jetzt sollte natürlich ein besonders schöner Zug die Partie beenden, was misslang und die Partie tatsächlich ins Remis verdarb. Mit nur noch einem Bauern und Turm gegen Turm wollte sich Andi die Endspielkenntnisse seines Gegners aber zeigen lassen und die etwas respektlose Remis Offerte bestrafen. Dies gelang bereits nach wenigen Zügen und so konnte doch noch ein klarer Sieg eingefahren werden. Allerdings wollte der Gegner jetzt bis zum Matt spielen, was dann kurz nach 0:00 Uhr mit noch einer Minute auf der Uhr auch geschafft wurde. Versöhnlich gabs die Hand und mit einem klaren 3:1 Sieg konnten die Oberwindener die Heimreise antreten.

Wer die Bodega der Geier und den sympathischen Verein „Schwarze Pumpe Freiburg“ mal kennenlernen möchte kann am Montag zum Spielabend der Pümpler einfach mal vorbeischauen.

Mögliche Halbfinal-Gegner des SCO sind der SC Heitersheim (4:0 gegen Freiburg West II), der SC Horben (2,5:1,5 gegen Ebringen) oder der Sieger aus Zähringen gegen Dreisamtal. Mal schauen was das Losglück bringt.

Andreas Wernet

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