November 2016
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Schachaufgabe

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Bad Wiessee – Zum letzten Mal in der Wandelhalle, aber nicht zum letzten Mal mitgespielt

abschlussfotoÜber die Jahre wiederholen sich sicher die Worte, aber es ist doch auch ein schönes Zeichen, wenn wunderbare Opens auch wunderbare Opens bleiben. So war auch dieses Jahr Bad Wiessee wieder eine Reise wert. Zum letzten Mal in der Wandelhalle und zum letzten Mal in der Organisation von Horst Leckner gibt es nächstes Jahr eine Weiterführung in dem wunderschönen Gut Kaltenbrunn in der Nähe von Gmünd unter der Leitung von GM Sebastian Siebrecht, der sich als Organisator von vielen Schachveranstaltungen bereits einen sehr guten Namen erarbeitet hat.

Was gibt es noch aus dem letzten Turnierdrittel zu berichten? Dasbasti_rad Wetter war durchwachsen und so wurden es außer einer größeren Radtour von Basti und der Wanderung zum Neuhaus eher kleinere Rundgänge um Bad Wiessee, um uns das nötige Sauerstoffbad für die anstehenden Partien zu holen.  Bei unserer WG galt es natürlich abends die einzelnen Partien noch zu analysieren und schon aufgrund der schieren Anzahl von 6 Partien blieb dieses Mal keine Zeit für einen gepflegten Skat. Immerhin hat es zum Bundesliga Tipp gereicht, den der Verfasser dieser Zeilen für sich entschied und dessen Verlierer ihre Tippschulden auch umgehend beglichen. Neu eingeführt wurde der Taktik-Alarm von Alex, welcher für einige Diskussionen und manch witzige Wendung sorgte. Nicht unerwähnt bleiben darf, dass Andi unerwartet Unterstützung in Form eines hier nicht genannt werden wollenden Sekundanten angeboten wurde. Dies erforderte zwar, dass Andi mit nur einer Stunde Vorbereitung auf seinen geliebten f-Bauernzug verzichten mußte und schweren Herzens das erste Mal zu 1. d4 griff. Da er mit dieser Eröffnung bis jetzt aber alle Partien gewinnen konnte, scheint sich hier eine neue große Leidenschaft anzubahnen. Die Funktion des Sekundanten ist überhaupt sehr hilfreich, wenn man das Ergebnis aus seinen letzten 3 Partien betrachtet: 3 Siege ;-).

GM Alexander Arashenko

Das diesjährige Turnier war mit  475 Teilnehmern wieder ausgebucht und am Ende gab es eine Spitzengruppe aus sieben Spielern, die alle 7,5 Punkte aus 9 Runden erreichten. Letztendlich gewonnen hat das Turnier GM Arashenko (Ukraine/2675 Elo) mit einem denkbar knappen Vorsprung in der Zweitwertung. Diese ist der Elodurchschnitt der Gegner und hier hatte er denkbar knappe  2 Elopunkte Vorsprung vor dem zweitplatzierten GM Nisipeanu (Dresden/2687). Inwiefern diese Zweitwertung sinnvoll ist oder ob bei einem Open die gute alte Buchholz herangezogen werden sollte, kann natürlich diskutiert werden. Übrigens kann in der Siegerliste nachgelesen werden, dass in den 20 bisherigen Turnieren der Sieger ganz oft den Namen Alexander trug. Die Plätze 3 – 7 belegten dann beginnend beim Dritten die GMs Gopal (Indien/2560), Zhigalko (Weißrussland/2669), Lalith (Indien/2586), Gupta (Indien/2626) und Landa (Russland/2601). Hier sieht man deutlich die Auswirkungen der Ära Anand.

oliDie Oberwindener Kämpfer, die ja immer unter dem Nachteil der Runde am Tag des Bräustüberl-Besuchs starten und somit faktisch schon in einer der neun Runden nicht voll Punkten können, hatten über den gesamten Turnierverlauf natürlich sehr unterschiedliche Situationen zu überstehen. So erreichte im Endklassement Jörg mit 5,5 Punkten den 101. Platz und bestätigte damit genau seinen Startrang. Sein Fazit: Eine wunderschöne Woche am Tegernsee, in der neben schachlich wenig außergewöhnlichem vor allem das Nebenprogramm den Reiz aus machte. Philipp erreichte am Ende 5 Punkte und Platz 140 (SR 88) und hatte viele sehr spannende Partien, in der aber leider oft das Pendel auf die falsche Seite ausschlug. Inwieweit der im Ernährungsplan der WG fehlende Kartoffelsalat das Zünglein an der Waage gewesen wäre, kann erst beim nächsten Open festgestellt werden. Auf jeden Fall ist Philipp eine Bereicherung für die WG und mit seinem Halb-Marathon-Training ein gutes Stück weiter gekommen.

alexAlex erreichte mit 5 Punkten Platz 151 (SR 160) und machte es seinen Gegnern immer sehr schwer. Schachlich war er bis auf einen kleinen Einsteller sehr zufrieden und als nächster Schritt geht es jetzt an das Thema Mittelspieltraining. Im Rückblick ist für ihn wieder ein wunderschöne Woche viel zu schnell vergangen, so dass keine Zeit für Vorgenommenes wie einen Schachflyer blieb. Basti erreichte 4,5 Punkte und ging damit als 249. ins Ziel (SR 182). Sein Statement:wasserfall_basti “Für mich ist es immer ein ELO-Grab, aber dennoch komme ich sehr gerne nach Bad Wiessee!”.  Oli schlug dieses Jahr richtig zu und erreichte mit 3,5 Punkten den 379. Platz. Als Meister der wenigen Worte seien hier seine wieder gegeben: viel zu sagen gibt es nicht, Punkteausbeute Top, in Eröffnungen deutlich sicherer, gut erholt,  Wetter in Summe gut, Essen und Bier gut, was will man mehr. Andi erreichte 5,5 Punkte und Platz 123 (SR 199). Dies klingt besser als es ist, da er zu Beginn des Turniers nur schwer in die Partien fand und dadurch in Summe zu viele Remis gegen schwächerer Gegner abgab. Hätte der Endspurt nicht noch 3 Punkte gebracht, so träfen Basti’s Worte auch auf ihn zu. Bleibt fest zu halten, dass die intensive Beschäftigung mit Schach über eine ganze Woche und die vielen tollen Erlebnisse in und mit der WG einfach super sind. Wie viel durch das gemeinsame und kompakte Vorbereiten, Spielen und Nachbereiten der Partien gelernt wird ist unglaublich. Dass dabei der Spaß nicht zu kurz kommt und in herrlicher Umgebung auch noch tolle Ausflüge möglich sind, rundet das Ganze ab.

Auch wenn der Abschied am letzten Tag durch Kälte und Schneefall erleichtert wurde, es wird ein Wiedersehen geben.

Übrigens:

schachfiguren-aufraeumen

Noch ein paar Impressionen:

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