November 2016
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Schachaufgabe

Archiv SCO

Bad Wiessee: Die Ernährung eines Schachspielers

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Ein ganz normales WG-Mittagessen

Falls sich jemand die Frage stellen sollte wie sich der gemeine Schachspieler während eines anstrengenden Opens ernährt, sei hier das Geheimnis gelüftet. Frühstück in der Regel einmal alles von  Wurst über Käse, Gurken, Tomaten, Senf, verschiedene Marmeladen, Joghurt, (Bananen-)Kaba, Kaffee, Milch, Orangensaft und Brot oder Brötchen. Ab und zu auch noch ein Ei für den Cholesterinspiegel. Mittags lecker selbstgekochtes aus der Dose, dem Päckchen oder der Frischetheke des ortsansässigen Edekas. So gab es bereits Kartoffel-Lauchcreme-Suppe mit Wienerle, Chilli-con-carne mit Brot, Spaghetti Bolognese mit Salat, Röstkartoffeln und Leberkäs’ mit Ei sowie einem leckeren Tomatensalat mit reichlich Zwiebeln oder ein leckeres Gulasch mit breiten Nudeln und Bohnen. Dank Oli gibt es ganz oft noch Verfeinerungstipps und das Ganze wird zum Gourmetmahl. Abends steht dann was Kaltes aus der Küche auf dem Programm. Joghurt, Bratwürste, Wurst- oder Käsebrot und für den kleinen Hunger zwischendurch so gesundes und vitaminreiches wie Gummibärchen, Erdnüsse, Chips und Schokokuchen. Besonders erwähnenswert sind die von Olis Bianca selbstgebackenen Schoko-Muffins, die in das kollektive Schachgedächtnis eingegangen sind und zur Legende wurden. Vielen vielen Dank für diese Köstlichkeit.

An dieser Stelle sei erwähnt, dass die WG auch deshalb so klasse ist, weil man jeden Tag was gibt und dafür auch was bekommt. In meinem Falle war das Geben am Leberkäse-Spiegelei-Röstkartoffel-Tag, das richten des Frühstück und das Brötchen holen und das Bekommen waren die schon fast bühnenreifen Dialoge zwischen Koch ‘Alex’ und seinen vielen freiwilligen Auskunftgebern wie was wie lange warum nicht anders  zu tun sei und wer nicht das oder jenes schnell übernehmen könnte.

Selbstverständlich haben wir auch schon der einheimischen Gastronomie, die ganz oft in Ostdeutscher Hand ist, die Chance gegeben. Fazit: Bisher kam noch nichts an unser Selbstgekochtes heran. Aber wir arbeiten weiter daran und deshalb ging’s in Tegernseer Bräustüberl zum Weißwurst-Frühstück und das kann natürlich die Badisch-Hessisch(Münchnerische)-WG nicht toppen.

partienahrung

klassische Partienahrung

Auch während einer Schachpartie ist es natürlich wichtig das Gehirn mit Energie zu versorgen. Hier gehen die Vorgehensweisen allerdings sehr weit auseinander. Während der eine auf Cola schwört, trinkt der andere nur stilles Wasser. Es gibt auch die Apfelschorle-, Tee-, Kaffee- oder Red Bull-Fraktion. Bei fester Nahrung ist das Range noch weiter. In der WG selbst gab es von Pick up über verschiedene Corny-Sorten, wobei vor allen Dingen das Erdbeer-Joghurt-Corny nur spärlich angenommen wurde, bis hin zu Studentenfutter alles. Auch kann man schon fast von einem Glaubenskrieg zwischen der Apfel- und der Bananen-Fraktion sprechen. Letzters war allerdings in den letzten Jahren ausgeprägte. Weshalb jetzt einer von uns auch noch ein Netz Zitronen kaufte bleibt sein Geheimnis. Sie wurden auf jeden Fall nie mit zur Partie genomen. Bei der Gegnerschaft gab es noch vieles mehr zu beobachten. Vom absoluten Asketen der sich kaum bewegt und schon gar nichts ißt oder trinkt, über den herzhaften Wurstbrot-Esser, die Zellufanfolien-eingepackte-Karottenesserin, den große-Becher-Joghurtlöffler,  den schmatzenden Bonbon-Lutscher bis hin zu Kindern, die von ihren besorgten Eltern allerlei Gesundes in einer Tuberbox mitbekommen. Es zeigt sich also mal wieder: Schach ist ein Sport für Jederman und jede Frau.

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