November 2014
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Schachaufgabe

Archiv SCO

Im Land der Großmeister

Aelx_Basti2 Nach 3 jähriger Treue zu Bad Wiessee hat es uns dieses Mal für unser alljährliches Schach-Trainingslager auf das wunderschöne Malta verschlagen. Wir, dass sind Jörg und Martina, Basti, Alex und ich. Da man Reiseberichte mit den schönen Dingen beenden sollte, erstmal die etwas weniger erfreulichen. Das Hotel ist nur bedingt für Schach geeignet. Der Spielsaal ist entweder zu warm (durch die vielen Spieler) oder zu kalt (sollte man sein Brett unter einem der Turbogebläse an der Decke haben) oder zu laut (bei Sitzplatz am offenen Fenster hin zur zu engen Straße). Dafür sind aber wenigstens die Toiletten ein Alptraum.  2 Sitz- und Stehgelegenheiten für die ca. 150 anwesenden Männer, wobei die Sitzgelegenheiten nach dem ersten Besucher die Spülung verweigern, die Stehplätze nur für 2 Personen im Alter von unter 12 Jahren gleichzeitig nutzbar sind und der Spülkasten oben an der Wand der Stehgelegenheiten einen dauerhaften feinen Sprühregen absondert. Dieser bildet dann einen kleinen See am Boden des Waschbeckenbereiches, so dass wasserdichtes Schuhwerk zu empfehlen ist. Das Frühstück am ersten Tag bestand aus Instant-Rührei, Marmeladen-Ketchup-Tuben und amerikanischen Weißbrotscheiben. Diese hat sich innerhalb der letzten 3 Tage aber Kanonenetwas gebessert, so dass wir an den Doppelspieltagen inzwischen tapfer im Hotel frühstücken. Die gute Nachricht ist, wir hatten nur zum Bezug unseres Zimmer eine immerhin schon tote Kakerlake auf der Toilette. Leider ist der WLAN-Empfang nur sporadisch nutzbar und es empfiehlt sich in der Lobby direkt unter dem Router zu sitzen. Auf der anderen Seite bringt die Nutzung von WLAN im eigenen Zimmer bei der Verfolgung des Signals zu mindestens bei Alex Bewegungsabläufe hervor, die  an japanisches Schattenboxen erinnern, was der Gesamtgefühlslage ja nur förderlich sein kann.

Jetzt die guten Dinge: Die Betten sind gut, die Geräuschkullisse in Ordnung und die Umgebung herrlich. Gut, der Verkehr ist gewöhnungsbedürftig und ob das Mietauto von Martina und Jörg wirklich den Angstschweiß des Betriebes wert ist, wird sich erst am Ende der Woche herausstellen. Die Preise hier auf Malta sind sehr moderat, so dass wir bisher sehr viel unternommen haben und auch mit dem Essen und den GePanorama2tränken nicht zu sparsam sind ;-). Malta ist absolut sehenswert. Die Befestigungen des Johanniter Ordens, dessen Leiter sich Großmeister nannte und sehr wahrscheinlich das Wort dem Schachgroßmeister lieh, sind überwältigend und sehen selbst heute noch unüberwindbar aus. Der Prunk der St. Johns Co-Cathedral ist schwer zu überbieten und die lebendig erzählte Vergangenheit in the Malta Experience ist Pflicht für jeden interessierten Reisenden. Kurz und knapp hier kann man sich auch ohne Schach verweilen, sollte das mal notwendig sein.Straßenschlucht

Das Turnier ist super organisiert und selbst vor der ersten Runde waren die Paarungen bereits 30 Minuten vor Turnierstart bekannt. Nach dem ersten Turnierdrittel halten wir uns recht wacker, Basti steht bei 1,5 Punkten, Alex und ich bei 2 und Jörg und Martina sind noch ungeschlagen, wobei Jörg 3 Punkte hat und Martina außer Konkurrenz antritt. Nach unbestätigten Gerüchten spielen sie und Jörg die gefürchtete Bezold-Variante des Schachs, wobei der schwächere Spieler jeweils 2 Züge machen darf und nach jedem Zug des besseren Spielers auch noch das Recht hat das Brett zu drehen. Bleibt nur noch kurz von den Schwierigkeiten des Hörens zu berGartenichten. Während Basti wohl familienbedingte Konzentrationsvorteile besitzt und er seine Umwelt völlig ausblenden kann und damit auch Verabschiedungen, Zeitabsprachen, Einladungen und ähnliches nicht vernimmt, ist es bei Alex der sogenannte Dopplereffekt: Kopfhörer ins Ohr und Handy auf voll laut stellen ohne die Kopfhörer zu aktivieren. Das gibt in Summe das etwas wärmere Klangempfinden im Gegensatz zur Direktbeschallung und die Umgebung hört mit 😉

Bevor ich’s vergesse: Tagestemperaturen ca. 22° Celsius, Nachts ca. 15°, Wasser “noch” unbekannt.

Soweit ein kurzer Zwischenstand aus dem Land der Großmeister und von der ritterlichen Tugend des Schachspiels.

Andreas Wernet

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